2009.09.25-10.02 - Opladen (D) - Zürich (CH)
- 25.09.2009 - Tagesstrecke: 131.31 Km
- 26.09.2009 - Tagesstrecke: 110.88 Km
- 27.09.2009 - Tagesstrecke: 124.22 Km
- 28.09.2009 - Tagesstrecke: 126.29 Km
- 29.09.2009 - Tagesstrecke: 63.36 Km
- 30.09.2009 - Tagesstrecke: 128.45 Km
- 01.10.2009 - Tagesstrecke: 57.92 Km
- 02.10.2009 - Tagesstrecke: 61.02 Km
- Total: 11'082.82 Km
Ausgeruht und bei bestem Wetter geht es wieder los, auf zu den letzten Kilometern. Doch schon nach den ersten Kurven ist beinahe Feierabend. Ich war zu faul, um das ganze Material einzeln über eine kleine Brücke zu tragen und versuche alles am Stück über die unglaublich steile Rampe hoch zu schieben. Dabei ziehe ich am Sattel und merke nicht, dass ich das hintere Rad hoch hebe. Irgendwann bekommt das Ganze ein wenig Schlagseite und plötzlich kommt der BOB-Yak-Anhänger unter dem Fahrrad zu liegen. Ja, ja, der Anhänger drehte unter dem hinteren Rad durch, so dass der Boden nach oben und das Anhängerrad noch vorne zeigt. Sowas habe ich auch zum ersten Mal gesehen. Leider war ich aber so beschäftigt das Gewirr zu entknoten und den Schaden in Grenzen zu halten, dass es unmöglich war ein Foto zu machen. Dumm nur, dass der Wechsler hinten nun in den Speichen hängt. Schon sehe ich mich wieder bei Jutta und Finn anklopfen. Schliesslich liess sich der Wechsler mit reichlich Gewalt ein wenig in Position bringen, so dass er sogar wieder schaltet, nur ist er nun noch weniger treffsicher als ohnehin schon. Die Schalterei ist zwar eine regelrechte Katastrophe, aber zum Glück gibt es hier ja nirgends Berge.
Dann aber geht es doch noch ordentlich voran und ich bin froh, konnte ich die Bikeline-Radkarten von Finn und Jutta ausleihen. Eine Strassenkarte habe ich ihnen zurück gebrach und drei wieder mitgenommen, kein schlechter Deal!
Mittags treffe ich Huib aus Holland, wir kommen ins Gespräch und fahren den Rest des Tages gemeinsam bis nach Koblenz. Auf dem Campingplatz suchen wir uns einen Platz und ich freue mich über das identische Hilleberg Zelt, das bereits da steht. Erst danach sticht es mir ins Auge. Da steht doch glatt auch noch ein absolut identisches Fahrrad mitten auf dem Rasen. Später kommen die stolzen Besitzer des wohl einzigen knall-grünen Pinos, das je vom Band ging. Natürlich kommen wir gewaltig ins Plaudern und wie sich schnell herausstellt sind Gisela und Pieter absolute Pino-Freaks. Morgens fahren wir gemeinsam weiter dem Rhein entlang. Für mich ist es eine schöne Erfahrung das Pino einmal aus ganz anderen Perspektive zu sehen. Unterwegs verabschieden wir Huib, der wieder zurück muss. Leider ist es bei dem hohen Verkehsaufkommen auf dem Radweg nicht möglich bequem nebeneinander zu fahren. Es ist ein ständiges vor und zurück, damit wir trotzdem ein wenig zum Reden kommen. Als es dabei einmal eng wird, ramme ich Pieter und Gisela in den Graben. Ich hänge mit der vorderen Pedale an ihren Packtaschen ein, worauf sie in der Böschung zum stehen kommen. Zum Glück ist ausser einem Schrecken nichts passiert, sorry dafür!
Vor Mainz trennen sich unsere Wege und ich fahre noch bis südlich von Mainz ehe mich die Dämmerung einholt.
Nach zwei gemütlichen und ruhigen Tagesetappen erreiche ich Strasbourg, wo ich meine Schwester Silvia treffe, die sich ein paar Tage frei machen konnte, um auch einmal in den Genuss des Pino-Sessels zu kommen. So erhalte ich die neusten Updates von zuhause, bevor mich dort der Schlag trifft! Auf dem Rheindamm kommen wir schneller voran, als ich eigentlich dachte. Die trockenen Kiesstrassen verursachen lediglich einen heillosen Staub, der sich über die gesamte Ausrüstung legt. Man könnte meinen, wir hätten die Sahara durchquert. Bevor wir uns versehen, sind wir in der Schweiz und fast noch schneller zurück vor der Haustür in Zürich, wo wir vor ziemlich genau sechs Monaten gestartet sind.
Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass der Spass nun endgültig vorbei ist. Es ist ja schön ein paar Tage zu ruhen, aber nach einer Weile holt mich der Drang endlich weiter zu fahren bereits ein. Zum Glück gibt es einiges zu tun. Wohnung wieder einräumen, die ganze Post durchsehen, Besuche da und dort. So bleibt immerhin keine Zeit für die leidige 'Post-Reise-Depression'.
Pez hat ihre Arbeit bereits wieder aufgenommen und meint, es wären wohl bald Ferien angezeigt. Ich werde meine neue Stelle im Naturmuseum in wenigen Tagen antreten und mich dabei durch Berge von Schneckenhäuschen und Muscheln und deren Systematik kämpfen.
Zugehörige Artikel
-
2009.09.16-24 - Helsinki (FIN) - Opladen (D)
Gemütlich schaukelte die Fähre von Helsinki nach Rostock, wo wir nachts um 23:00 Uhr ankommen und ein paar Stunden zu überbrücken haben. Glücklicherweise hat die Wartehalle im Hafen bis 5:00 Uhr geöffnet, so dass wir doch noch zu einem kurzen Nickerchen kommen. Als wir raus müssen, ist es immer noch stockfinstere Nacht und wir ärgern uns über die defekte Birne am Scheinwerfer vorne.
-
The end - for this time!