2009.08.08-17 - L'viv (UA) - Plaska (PL)

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08.08.2009
Heruntergekommenes Denkmal nahe Schowkwa für Pjotr Nikolajewitsch Nesterow, der erste Kunstflieger und Kampfpilot, der einen Looping flog. Ukraine

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08.08.2009
Mahnmal an das Todescamp von Belzec in dem 500'000 Juden ermordet wurden. Polen

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09.08.2009
Das Pino entlockt dem einen oder anderen Passanten eine interessante Pose. In Zamość. Polen

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11.08.2009
Sackgasse unweit von Terespol am Fluss Bug. Wenn der Fährmann fehlt, ist nichts zu machen. Polen

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12.08.2009
Aussicht vor unserem Zelt unweit von Siemiatycze. Polen

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12.08.2009
Tiefer Blick in den Urwald des Białowieża Nationalparks. Polen

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13.08.2009
Dem Urwald ist das 'Ur-'Laub abhanden gekommen. Eichenskelett im Białowieża Nationalpark. Polen

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13.08.2009
Es herrscht 'ordentliches' Chaos im Białowieża Nationalpark. Polen

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13.08.2009
Stets auf der Suche nach dem Wisent im Białowieża Nationalpark - zumindest den Spuren. Polen

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13.08.2009
Imposante Gestalt so ein Wisent (Bison bonasus) im Białowieża Nationalpark (Bild von 2006). Polen

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14.08.2009
Nur wenig Licht gelangt auf den Boden des Waldes im Białowieża Nationalpark. Polen

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13.08.2009
Gemütliche Abende auf dem Campingplatz in Grudki mit Zoë und Jurosch unweit von Białowieża. Polen

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16.08.2009
Die Sandpisten durch die Wälder Richtung Płaska verlangen uns einiges ab. Polen

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16.08.2009
Die Sandpisten durch die Wälder Richtung Płaska verlangen uns einiges ab. Polen

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16.08.2009
Ein bisschen Skandinavienfeeling am See bei Płaska. Polen

  • 08.08.2009 - Tagesstrecke: 100.11 Km
  • 09.08.2009 - Tagesstrecke: 150.47 Km
  • 10.08.2009 - Tagesstrecke: 79.25 Km
  • 11.08.2009 - Tagesstrecke: 104.02 Km
  • 12.08.2009 - Tagesstrecke: 78.81 Km
  • 13.08.2009 - Tagesstrecke: 33.35 Km
  • 14.08.2009 - Tagesstrecke: 25.81 Km
  • 15.08.2009 - Tagesstrecke: 101.50 Km
  • 16.08.2009 - Tagesstrecke: 101.95 Km
  • 17.08.2009 - Tagesstrecke: 5.07 Km
  • Total: 7'686.88 Km

Von L'viv haben wir uns rasch an die Grenze bei Rava-Ruska vor gearbeitet und wollen nach Polen einreisen. Schon von Weitem sehen wir die riesige Anlage der Grenzstation. Am ersten Posten auf der ukrainischen Seite lachen sich die einen ob unserem Fahrzeug halb kaputt, während der Diensthabende anscheinend nicht so recht weiss, was er mit uns machen soll. Sie diskutieren ein Weilchen, dann kritzelt er etwas auf einen Zettel und lässt uns damit zum nächsten Posten rollen. Die ukrainische Seite haben wir schnell durchquert und gelangen in den polnischen Bereich. Hier herrschen hohe Zäune und Stacheldraht. Ein Beamter nimmt sich unser an und schickt uns an einer unendlichen Schlange wartender Autos vorbei nach vorne, wo uns bereits der nächste Beamte erwartet und erklärt, dass dies eine Grenze für motorisierten Verkehr sei und man als Fahrradfahrer nicht abgefertigt werden könne. Es sei denn, man gehöre einer Gruppe von min. sieben Radfahrern an, oder man verlade das Rad in ein Fahrzeug. Das Theater kommt uns irgendwie bekannt vor, dasselbe hatten wir 2007 bei der Einreise in die Ukraine. Doch das es so was bei der Einreise nach Polen auch gibt, das hätten wir nicht gedacht und zudem ist die Grenzstation riesig, da sollte die Abfertigung von Radfahrern doch auch möglich sein. Wir spielen die Unwissenden und versuchen dem Beamten eine Erklärung für diese komische Regelung abzuringen, doch der meint; 'ist halt so!'. Immerhin sieht er ein, dass wir das Pino und all das Gepäck schlecht in ein Auto verladen können und meint er werde mit dem Chef sprechen, doch der werde uns auch nichts anderes zu erzählen haben. Der Chef hat anscheinend einen guten Tag und wir können in den Kontrollbereich fahren, sollen uns aber dicht hinter ein Fahrzeug halten. Wenn das hilft, na, bitte! Auf der ganzen Reise haben wir noch nie so einen oberseriösen Grenzübergang passiert. Die Pässe werden eins um's andere Mal eingesammelt, kontrolliert und überprüft. Das Gepäck wir ein paar Mal abgeklopft und an den Autos klopfen die Beamten mit dem Schraubenzieher tüchtig auf das Blech. Eine total andere Grenze, als jene zwischen Rumänien und der Ukraine. Hier ist es wohl unmöglich zu bestechen, denn die Kontrollen werden immer doppelt von unterschiedlichen Posten durchgeführt. Wir können es gar nicht glauben, als wir die Zaunkulisse endlich hinter uns lassen und auf absolut glatten Strassen dahinrollen.
Wir sind völlig perplex von der Ordentlichkeit, der Sauberkeit und den perfekt gepflegten Vorgärten der polnischen Dörfer. Wären wir nach der Zeit in Griechenland, Bulgarien, Rumänien und der Ukraine direkt in die Schweiz zurück gekehrt, hätten wir wohl einen ziemlichen Kulturschock abbekommen.

Polen ist für uns quasi ein Transitland, weshalb wir fast täglich lange Strecken zurücklegen. Eigentlich haben wir uns auf eine langweilige, unendliche Ebene und Agrarwüste eingestellt und sind von der Region entlang der Weissrussischen Grenze völlig überrascht. Es hat sogar etliche Hügel und von wegen Agrarwüsten, wir durchkreuzen schönste Wälder und heideähnliche Landschaften. Auch die Dörfer und Städte können sich sehen lassen, weshalb wir nun doch den einen oder anderen Umweg einlegen. Einzig die Preise entsprechen gut dem Doppelten als noch in der Ukraine, so dass wir wieder das Zelt bevorzugen.
Einen Abstecher machen wir in den Bialowieza Nationalpark. Ein Revival mit einem der Wisent-Kolosse wäre schon ganz schön. Auf dem rustikalen Biwak-Campingplatz in Grudki wenig ausserhalb von Bialowieza treffen wir Zoë und Jurosch aus Amsterdam, mit denen wir gemütliche Abende verbringen und auf Wisent-Safari gehen. Sie mieten sich Fahrräder, was das Vorankommen im Nationalpark erheblich erleichtert. Schöner Nebeneffekt, man entgeht so auch dem ewigen Kampf gegen die Mücken. Auf kleinen Wegen durchkreuzen wir den Urwald und halten Ausschau nach den europäischen Bisons. Da ich vor ein paar Jahren schon einmal welche gesehen habe und ein paar Gruselgeschichten über die Unberechenbarkeit der Wisent zum Besten gebe, wird die Angelegenheit richtig aufregend. Die Sandstrasse ist voller frischer Spuren, es weht immer wieder ein Duft von Wisentdung durch den düsteren Wald, Büsche und Bäume weisen erhebliche Spuren der grossen Tiere auf. Plötzlich rauscht etwas, alle reissen die Augen weit auf und halten nach dem nächsten geeigneten Baum zum heraufklettern Ausschau. Huf, es ist kein schnaubender Wisent, sondern nur ein Flugzeug in weiter Ferne. Wir setzen uns wieder auf die Räder und fahren weiter durch den dichten Wald, immer noch mit leichter Gänsehaut vom Flugzeug. Dann plötzlich entdeckt Jurosch eine riesige dunkle Gestalt im Wald, nur gerade 50m neben dem Weg steht ein Wisentbulle reglos zwischen den Bäumen. Nur das ständige Hin- und Herpeitschen des Schwanzes verrät seine Anwesenheit. Langsam fahren wir alle weiter, denn unsere Fluchtdistanz ist denkbar schlecht - nicht mal ein Foto!

Von Bialowieza geht es weiter entlang der Weissrussischen Grenze nach Plaska an den Masurischen Seen. Es kommt zum ersten Mal so richtiges Skandinavienfeeling auf. Die Wälder, Seen und das kalte, regnerische Wetter tragen dazu bei.

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    Endlich steuern wir die Baltischen Staaten an und sind gespannt, wie sich diese in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Schon der Grenzübergang verrät, dass Litauen vollends in der EU angekommen ist. Ausser ein paar rostigen Hütten ist da nicht mehr viel. Einige Radumdrehungen nach der Grenze finden wir einen neuen, super modernen Holzbau als Touristeninformation vor.