2009.06.15-24 - Thessaloniki (GR)
- 15.06.2009 - Tagesstrecke: 15.40 Km
- 16.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
- 17.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
- 18.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
- 19.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
- 20.06.2009 - Tagesstrecke: 69.61 Km
- 21.06.2009 - Tagesstrecke: 37.58 Km
- 22.06.2009 - Tagesstrecke: 74.27 Km
- 23.06.2009 - Tagesstrecke: 29.51 Km
- 24.06.2009 - Tagesstrecke: 13.42 Km
- Total: 4'208.79 Km
Die Firma Hasebikes zeigte sich sehr hilfsbereit und hat uns alle gewünschten Teile zum Einkaufspreis in die Schweiz zugestellt, da wir von dort noch weitere Sachen verschicken wollen. Meine Geschwister Johannes und Elisabeth haben alles gesammelt und bei DHL als Express-Paket aufgegeben, dies sollte am Montag 15.06.2009 in Thessaloniki eintreffen. Am Montagmittag hat sich beim Onlinetracking des Paktes noch immer nichts geändert, woraufhin wir bei DHL Schweiz anrufen und erfahren, dass sie noch gar kein Packet erhalten hätten. So kommt das Theater richtig in Szene. Seit drei Tagen liegt das Paket beim Kurier in Zürich, der es verpennt hat, das Ding an DHL zu übergeben. Super, das heisst also mindestens drei Tage in Thessaloniki warten. Immerhin haben wir mit Babis einen super Guide gefunden, der uns die Stadt zeigt und mit dem wir interessante Diskussionen über die Unterschiede zwischen Griechenland und der Schweiz führen.
Endlich sehen wir auf der Tracking-Seite von DHL, das mit unserem Packet etwas passiert - es bewegt sich - im Nu war es in Athen. Eigentlich warten wir nur darauf, dass die Herren in Gelb bei Babis an der Türe klopfen. Doch auf der Internetseite tut sich wieder nichts - naja, vielleicht funktioniert das System in Griechenland nicht ganz so zuverlässig, denken wir. Schliesslich rufen wir wieder bei DHL an. Unglaublich aber es dauert etwa drei Tage bis uns jemand genau erklären kann, was eigentlich los ist. Es herrscht einfach nur ein Durcheinander zwischen Auskünften von DHL-Schweiz und DHL-Griechenland. Erst gehen wir mit Babis, der als Anschrift angegeben ist, auf irgend ein griechisches Amt, um dort irgend eine 'Authority' amtlich beglaubigen zu lassen. Nach ewigem Hin und Her erhalten wir ein detailliertes Mail von der griechischen DHL-Kontaktperson, welches alles erklärt und wir uns fragen, warum das niemand gleich am ersten Tag mitteilen konnte. Das Problem besteht am Zoll, da die Ware mit einer Proforma-Rechnung versandt wurde, aus EFTA-Staaten, wie der Schweiz, aber Originalbelege verlangt werden. Ähm, sollte sowas nicht eigentlich das Transportunternehmen wissen? Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die saftigen Steuern zu bezahlen. Dann ging's Ruck-Zuck und wir konnten es erst gar nicht fassen, als wir das Packet in den Händen halten.
Rasch ist das Zeug gesichtet und wir unterwegs zum Fahrradgeschäft, das uns Babis organisiert hat. Erst meint der Chef von Mbikes, dass heute denkbar schlecht sei, denn er müsse mit dem Sohn zum Arzt. Nein, nicht noch länger warten, so einigen uns aber darauf, dass Kettenblatt mit Kurbel und die Bremsscheibe vorne, Kassette hinten sowie die Kette bereits selbst austauschen können und er, wenn möglich, das Tretlager Abends macht. Unser Teil ist schnell erledigt und die anderen Fahrradmechaniker, ermunterten uns das Tretlager doch gleich auch selbst zu wechseln. Erst haben sie aber kein Werkzeug, um das Ganze zu öffnen, dann ist der Schlüssel, der für das neue Lager benötigt würde, defekt. Also bleibt nur die 'griechische Methode' - wie sie es selbst nennen - mit einer grossen Wasserpumpenzange, Schraubenzieher und Hammer wird das alte Tretlager aufgeschraubt, was erstaunlich gut funktioniert. Etwas geschockt starren alle ins innere des Rahmens, der mächtig Rost angesetzt hat. Teilweise sind sogar die Gewinde für das Tretlager am Pino-Rahmen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Das Gewinde des neuen Tretlagers lässt sich auch nach viel Putzarbeit nur schwerlich bis zur Hälfte eindrehen, weist aber erhebliche Spuren auf, als wir es wieder hinausdrehen. Nach einigem Putzen und Kratzen, dreht der Juniorchef das Teil mit Gewalt hinein. Ich kann zwar nur schwerlich zusehen, nun sitzt es aber fest. Ich hoffe nur, das Ding nicht so bald wieder demontieren zu müssen. Bereits am späten Nachmittag fahren wir stolz mit den neuen Teilen los, nichts Klickt und Klackt, alles läuft ruhig und weich.
Bei all der Warterei kommen zum Glück Simon und Susan in dieselbe Unterkunft. Sie sind ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs, aber nicht etwa nur für eine easy Spritztour, wie wir erst denken. Sie haben in Amsterdam alles aufgekündigt und wollen ohne Zeitrahmen um die Welt radeln. Mit einem Lächeln meinen sie, dass sie zum ersten Mal mit dem Fahrrad unterwegs sind und immer noch am Üben seien.
Als endlich klar ist, was mit dem Packet los ist und wir einen neuen Termin für die Auslieferung erhalten, machen wir einen kleinen Ausflug von Thessaloniki Richtung Kavala. Babis hat uns andauernd davon vorgeschwärmt, 'es sei die schönste Stadt, das Dubrovnik Griechenlands' - auf jeden Fall seine Heimatstadt. Die Stadt Kavala erreichen wir zwar nicht ganz, dazu reichen die vorgesehenen Tage nicht aus. Zudem gefällt uns der Volvi See unterwegs ausgezeichnet, so dass wir dort einen Stopp einlegen. Neben Pelikanen, verschiedenen Reihern und jeder Menge Kormoranen treffen wir Roswitha und Gerhard aus Graz, ein pensionierte Ehepaar, das mit dem selbst ausgebauten Camper durch den Osten und Süden Europas kreuzt. Gemeinsam verbringen wir einen gemütlichen Abend mit Diskussionen rund um's Reisen, Osteuropa und Griechenland. Am nächsten Morgen stürmen eine ganze Handvoll mehr oder weniger professioneller Fischer das Ufer rund um unser Zelt, es ist Wochenende.
Wir entscheiden uns noch ein paar Kilometer weiter Richtung Kavala bis an die Küste zu fahren. Und von dort wieder den Rückzug nach Thessaloniki anzutreten. Kurz vor Thessaloniki suchen wir eine ruhige Stelle für unser Zelt, was nicht ganz einfach ist, da sich hier schon reichlich Industrieanlagen in die ohnehin intensiv bewirtschaftete Landschaft gepflanzt haben. Auf einem Feld hinter einem maroden Bauwerk finden wir ein passendes Plätzchen. Kaum haben wir unser Obdach aufgestellt, setzt ein heftiges Gewitter mit Hagel ein. Natürlich trotzt das Hilleberg Zelt auch diesem Unwetter. Um zurück in die Stadt zu kommen, müssen wir einen Berg überqueren, da wir aber nicht mehr die wahnsinnig steile Bergtour über Panorama, wie auf dem Hinweg, nehmen wollen, bleibt uns nur die Autobahn. Auf der Autobahn den Berg hinauf, ist eine neue Erfahrung und uns machen die ebenfalls schwer arbeitenden aber grausam qualmenden LKW's zu schaffen. Über verschiedene Autobahnkreuzungen, die jedes Mal eine Herausforderung sind, sausen wir auf der anderen Seite hinunter in die inzwischen wohl bekannte Stadt, es ist beinahe als kämen wir nach Hause.
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Nach unserer Rechnung sollten wir nun gemütlich nach Thessaloniki fahren können, bis auch das Paket mit allen Pino-Ersatzteilen aus der Schweiz eintrifft. Also verabschieden wir uns von Bernhard, der seine Sachen ebenfalls zusammenpackt und in die entgegengesetzte Himmelsrichtung weiterzieht. Doch ehe wir den Campingplatz verlassen können, wollen noch ein paar Leute vorangekündigte Fotos von uns machen.
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2009.06.25-30 - Thessaloniki (GR) - Rila Monestary (BG)
Inzwischen sind uns die Autobahn rund um Thessaloniki wohl bekannt. Nach nur wenigen Kilometern auf der Landstrasse sind wir zurück auf der nächsten Autobahn. Eine Neubaustrecke, die auf unserer Karte noch überhaupt nicht existiert. Auf dem neuen Asphalt kommt unser Gefährt bergab so richtig in Schwung.