23.08.2004 - Lettland
- Tagesstrecke: 11 Km
Das Wetter sieht am Morgen nicht sehr viel versprechend aus. Neben dem schönen und erholsamen Ort an sich, ein Grund mehr noch etwas liegen zu bleiben und gleich einen Ruhetag einzulegen.
Gegen Mittag klart der Himmel auf, so dass wir in aller Ruhe die Umgebung am Strand und im Slīteres Nationalpark erkunden können.
Weite Teile der Küste waren Jahrzehnte lang isoliertes militärisches Sperrgebiet, da die Ecke rund um Kolka im Kalten Krieg strategisch von wichtiger Bedeutung war. Sperrgebiet, das nicht einmal von den Einheimischen betreten werden durfte, und selbst die lettischen Behörden wurden über das Geschehen am Standort im Dunkeln gelassen. Die ansässigen Fischer und Bauern in den kleinen Dörfchen wurden assimiliert oder vertrieben. Die Geheimhaltung der Raketenbasen war der Roten Armee derart wichtig, das die Dörfer, welche sich innerhalb der Sperrzone befanden von den Landeskarten gelöscht oder fälschlicher Weise an anderen Stellen eingezeichnet wurden. Auch wenn die meisten Spuren jener Zeit entfernt wurden, lassen sich entlang der Küstenlinie im Slīteres Nationalpark noch heute verschiedene Relikte der Sowjets finden.
Den Abend verbringen wir wieder am Feuer mit Diskussionen über die Welt, Politik und was natürlich niemals fehlen darf, sind all die Geschichten über Erlebnisse während der Reisen.
Zugehörige Artikel
-
24.08.2004 - Lettland
Die Strasse durch den Slīteres Nationalpark, welche von den Sowjets schnurgerade durch den Wald geschlagen wurde, wurde bis heute kaum verändert. Durch die absolute Isolation der Region und die paar wenigen Menschen, die noch eine eher spärliche Landwirtschaft betrieben, hat vor allem die Natur profitiert.
-
22.08.2004 - Lettland
Kaum sind wir ein paar hundert Meter gefahren und haben die Ortschaft Engure erreicht, beginnt es von oben zu tropfen und das nicht gerade sanft. Kurzerhand verkriechen wir uns in die verlockend duftende Bäckerei und frühstücken einige staubig-trockene Backwaren zu schwarzem Kaffe - die Milch ist halt gerade zu Ende gegangen.