Da wir nun ganz in der Nähe von Mukacheve (Муkачеве) sind und uns die Stadt als sehenswert empfohlen wurde, nehmen wir Kurs in diese Richtung. Die Fahrt ist sehr kurz. In Mukacheve (Муkачеве) empfängt uns erst mal wieder viel Verkehr. Die Autos und Lastwagen drängeln sich aneinander und auch an uns vorbei, so dass wir froh sind endlich in die Fussgängerzone abbiegen zu können.
Transkarpatien 2007
Wir waren samt Anreise vom 15.07.2007 bis 05.08.2007 unterwegs und legten dabei 1114 Km mit dem Tadem zurück.
Košice (SK) - Uzhorod (UA) - Svaljava (UA) - Ust-Corna (UA) - Chust (UA) - Mukaceve (UA) - Nyirbator (HU) - Hajdúnánás (HU) - Tokaj (HU) - Košice (SK)
Da wir unser letztes Geld für das Hotelzimmer ausgegeben haben, fahren wir gleich in die Innenstadt von Khust (Хуст), um Geld abzuheben.
An einer Kreuzung studieren wir gerade mal wieder die Karte, als uns eine alte Frau von der anderes Strassenseite zuruft. Sie ist in den typisch schwarzen Rock mit einem bunten Kopftuch gekleidet und spricht nur Ukrainisch.
Am Morgen haben wir wieder alle Nerven beisammen und können Ortschaft und Landschaft in aller Ruhe betrachten. Der Name "Deutsch-Mokra" für Rus'ka Mokra (Руська Мокра) geht auf die Besiedlung durch 100 Waldarbeiter auf Geheiss der Kaiserin Maria Theresa zurück.
Am frühen Morgen sammelt sich die Feuchtigkeit der Nacht in Nebelschleiern zusammen und steigt auf. Der Nebel und die wandernden Sonnenflecken lassen den ausgedehnten Nadelwald als Märchenlandschaft erscheinen. Es ist spürbar kühler als die letzten Tage und wir fahren Richtung Komsomol's'k "Deutsch Mokra" (Комсомольськ).
Den gestern schon kurz angefahrenen Berg treten wir am Morgen mit leerem Magen, aber frischen Kräften hinauf. Oben soll sich laut unserer Karte ein Restaurant befinden und wir phantasieren bereits über unser Frühstück mit Kaffee und vielleicht sogar einem Gipfeli vor. Doch daraus wird nichts! Erst will der von unten als harmols erscheinende Hügel einfach nicht mehr enden.
Nach einer erholsamen, gut klimatisierten Nacht im Hotelbett, packen wir wieder unsere Satteltaschen. Langsam haben wir Routine, so dass jeder weiss, wo und wie welcher Ausrüstungsgegenstand verpackt werden muss. Länger dauert es bis die Hotelangestellten unser Tandem aus den Wirren der Hinterzimmer wieder hervorzaubern.
Bevor die Sonne richtig losbrennt, was hier bereits ab 9:00 Uhr der Fall ist, kurven wir durch ein kleines Dorf nach dem anderen, eingebettet in einer topfebenen Landschaft. Im Grenzdorf Vel'ké Slemence auf slowakischer Seite suchen wir vergeblich nach einer Beschilderung, die uns nun endlich die richtige Grenze anzeigt.
Der Zeltplatzchef hat auch am Morgen nichts von dem Phosphorunglück gehört, so fahren wir nach Snina, um ein Internetcafe zu suchen. Das finden wir auch, aber es öffnet erst um 11:00 Uhr. Unweit davon treffen wir zwei spanische Radfahrer, mit denen wir uns über die Routen, Erfahrungen und Pläne austauschen. Auch sie wollen in die Ukraine, worauf wir sie auf das Unglück ansprechen.