2008.09.08 - Nationalpark Donauauen
- Tagesstrecke: 56 Km
Der Tag beginnt vielversprechend. Wind und Regen haben sich davon gemacht und bereits zum Frühstück um 8:00 Uhr machen sich gemüliche Sonnenstrahlen breit. Das Frühstücksangebot im HappyHostel feiert heute seine Premiere. Wir bekommen in einem Nebengebäude für 3.- € ein stattliches Essen, auch wenn dieses nur als "kleines Frühstück" bezeichnet wird.
Gestärkt beladen wir die Räder und wollen davon rollen, da entweicht Dominik ein erstauntes; hääää! Sein Vorderreifen läuft auf dem Felgen, die Luft ist raus. Na, das beginnt ja lustig! Schnell ist das Reparaturset zur Hand und der Ersatzschlauch ist im Nu eingesetzt.
Wir irren durch die Gassen und Einbahnstrassen Wiens Richtung Donau, wo wir ein ganzes Weilchen zwischen verschiedenen Radwegen und Baustellen hin und her fahren, bis sich endlich die Häuserschluchten lichten und wir in die Lobau steuern. Endlich freie Fahrt, ohne Ampeln, Kreuzungen, Fussgängern und dem gigantischen Schilderwald der Stadt. Da meldet sich bereits ein eigenartiges Geräusch vom Heck. An unserem BOB-Yak Anhänger ist ebenfalls die Luft raus. Nach den knapp 10'000 Km, die der Reifen am Anhänger in den letzten Jahren bereits abgerollt hat, staune ich nicht schlecht. Diese Panne ist im Eiltempo wieder gerichtet und es kann weiter gehen. Auch hier verpassen wir irgendwie den entscheidenen Wegweiser und fahren entlang dem FKK-Strand geradewegs in den Ölhafen der Lobau und damit erneut in eine Sackgasse. Hinter dem Gelände der Ölraffinerie beigt der Donau-Radweg direkt in den Nationalpark Donauauen ein und folgt dem Damm Richtung Südosten. Rechts und Links des Weges breiten sich die Auenwälder aus und bieten vom erhöhten Damm eine schöne Kulisse. Bei Schönau überkommt uns der Hunger und wir versuchen ein Lebensmittelgeschäft ausfindig zu machen. Fehlanzeige. Die Gegend ist wie ausgestorben, besonders um die Mittagszeit. Am Radler-Imbiss bekommen wir ein paar Käsebrote ganz nach Grossmutters Art.
Auf dem Damm bei Schönau müssen wir die magere Dammböschung erst ein wenig genauer auf Heuschrecken absuchen, bevor wir die wenigen verbleibenden Kilometer nach Orth in Angriff nehmen. In Orth, wo sich das Nationalpark Zentrum befindet, beziehen wir im Gästehaus Maria unser Quartier. 18.- € inklusive Frühstück bezahlen wir für die Unterkunft mit Gästeküche. Das schöne Abendlicht nutzen wir in den Auen direkt bei Orth, um nach allerhand Insekten zu suchen.
Liste der gesichteten und/oder verhörten Heuschrecken entlang der Dammböschung:
Mantis religiosa - Europäische Gottesanbeterin
Platycleis grisea - Graue Beissschrecke
Metrioptera bicolor - Zweifarbige Beissschrecke
Metrioptera roeselii - Roesels Beissschrecke
Tetrix spec. - Dornschrecken (Larven)
Calliptamus italicus - Italienische Schönschrecke
Oedipoda caerulescens - Blauflüglige Ödlandschrecke
Chorthippus biguttulus - Nachtigall-Grashüpfer
Chorthippus mollis - Verkannter Grashüpfer
Chorthippus brunneus - Brauner Grashüpfer
Euchorthippus declivus - Dickkopf-Grashüpfer
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Früh Morgens packen wir die letzten Sachen in der Wohnung zusammen und passen unsere Tageskleidung dem regnerischen Wetter an. Dann endlich, um 8:50 Uhr sitzen wir auf unserem Tandem und fahren an den Zürcher Hauptbahnhof. Am Gleiskopf treffen wir einen etwas übermüdeten Dominik Hagist in voller Regenmontur.
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